10 things to do in Shanghai | China-Tagebuch

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Louane

Solltet ihr einmal das Glück haben, die chinesische Stadt Shanghai zu besuchen, findet ihr hier 10 Tipps, was man dort so machen kann. Shanghai ist soo vielseitig, deswegen ist das nur eine Auswahl an Dingen. Ich habe versucht, den Kontrast zwischen dem futuristischen und dem historischen Teil zu betonen, indem für beide Seiten eine Idee dabei ist.

Übrigens kommt es natürlich immer noch auf Bedingungen wie Wetter und Saison an. Ich war zwischen dem 24. März und dem 01. April da, es war immer einigermaßen warm (12-18 Grad) und überhaupt nicht touristenüberlaufen.  Die empfohlene Reisemonate für Shanghai sind Februar, März, September und Oktober.  Unangenehm kann es auch werden, wenn die Smog-Belastung hoch ist. Wer entsprechende Apps hat, ist vorgewarnt. Wir hatten teils auch viel Smog, aber für eine Woche ist das sicher nicht schädlich und außer dass es einfach nach Stadt und vielen Menschen gerochen hat, ist es auch nicht weiter schlimm.

 

1. Pudong

pudong

Pudong ist ein Stadtviertel von Shanghai, und zwar eins seiner jüngsten. Kaum vorstellbar, aber vor einigen Jahren gab es an genau dieser Stelle nur Reisfelder und andere Landwirtschaft. Erst 1990 wurde mit der Bebauung des Gebietes, das sich auf der anderen Seite des Flusses befindet, begonnen. Mit rasender Geschwindigkeit hat sich Pudong zu einem Stadtteil entwickelt, der vor allem auf  Fortschritt, Wirtschaft und Funktionalität konzentriert. Um euren chinesischen Wortschatz ein bisschen zu polieren: Pudong heißt übersetzt „über dem Fluss“ – logisch irgendwie 😉

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Ich weiß, dass euch das Wort vermutlich schon zu den Ohren herauskommt, aber es beschreibt Pudong einfach perfekt: futuristisch.

Unbenannt

Eines der neuen, imposanten Bauten ist das Shanghai World Financial Center, von Touristen und Einwohnern auch liebevoll „Bottle Opener“ genannt. Diesen Spitznamen hat er selbstverständlich seiner Form zu verdanken.

Unbenannt

Die Besonderheit des Shanghai World Financial Center ist seine Aussichtsplattform: es ist die höchste der Welt. Wichtig: Schüler bekommen eine Vergünstigung für den Eintritt, allerdings nur unter Vorlage eines Schülerausweises. Eventuell geht auch die Schülerfahrkarte in Verbindung mit Reisepass.

aussicht

Die Aussicht auf Pudong und den Bund ist atemberaubend schön. Selbst der Pearl Tower, der Fernsehturm- artige Turm, der vom Boden aus gesehen eigentlich eine stattliche Größe hat, wirkt plötzlich ganz klein.

shanghai world financial tower

Bei gutem Wetter kann man sehr weit sehen.

ausblick

Teils ist sogar der Boden verglast, sodass man hinabsehen kann. Menschen mit starker Höhenangst würde ich einen Besuch nicht empfehlen, aber eigentlich ist es wirklich einfach nur eine tolle Möglichkeit, Shanghai von oben kennenzulernen!

Mehr Infos zu diesem Programmpunkt findet ihr hier.

Mein Tag in Pudong von vorne bis hinten findet ihr hier als Reisetagebuch.

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2. Der Yu-Garden (Altstadt)

Der Yu-Garden ist ein typisch-chinesischer Garten, der die chinesische Gartenkunst schlechthin ausstrahlt. Für wenig Eintritt betritt man eine andere Welt, und ganz ehrlich: spätestens da wusste ich, ich bin in China!

yu garden

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krug

blüten

drache

Mehr Infos zum Yu-Garden findet ihr hier.

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3. Tea House

Als wir durch die Altstadt geschlendert sind, hat sich unser Onkel plötzlich umgedreht und todernst gesagt: jetzt, meine Lieben, seht ihr eines der wichtigsten Dinge in Shanghai. Was hinter der nächsten Ecke aufgetaucht ist, war das  Old Shanghai Tea House.

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Das Shanghai Tea House steht praktisch über dem Wasser. Heute gibt es dort nicht nur Tee, sondern auch Souvenirs und Essen. Es hat also nicht mehr seinen eigentlichen Zweck, ist aber wunderschön und stets sehr gut besucht. Trotz den Touristenmassen ist es ein empfehlenswerter Programmpunkt, weil es die chinesische Geschichte näherbringt und auch einfach seinen ganz eigenen Charme hat.

tea house

Wenn man das Tea House betreten will, muss man zunächst über die Steinbrücke laufen, die man auf dem Bild sieht. Sie verläuft nicht einfach gerade, sondern nimmt mehrere Ecken, bis sie schließlich zum Tea House führt. Laut einem alten Brauch, unter anderem auch Feng Sui, können Geister nicht um die Ecke fliegen. Sie verlassen dich also auf dem Weg zum Tea House. Man kann das glauben oder nicht, aber ein gutes Gefühl ist es so oder so 😉

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Mehr Infos zum Shanghai Old Tea House findet ihr hier.

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4. Old City God´s Temple

Mitten in der Altstadt, in der Nähe vom Yu-Garden, steht der Old City God´s Temple, einer von mehreren Tempeln, die es in Shanghai gibt.

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Es handelt sich – wie der Name schon sagt- um einen Tempel für alle Stadtgötter von Shanghai.

Und hier sind sie:

götter

Näher kennengelernt habe ich sie leider nicht, dafür aber die wunderschöne Architektur ihres Tempels bewundert.

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Nicht nur Touristen besuchen diesen Ort, sondern auch Menschen, die beten.

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Ich empfehle allen, die sich für die chinesische Kultur interessieren, mindestens einen Tempel zu besuchen. Der Old City God´s Temple eignet sich dafür gut, weil er sich im Zentrum und in der Nähe anderer Sehenswürdigkeiten (Yu-Garden, Old Tea House) befindet.  Mehr Infos dazu findet ihr hier.

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5. Dumplings essen gehen

Nach ihrem ersten Besuch in China hat mir meine Cousine lang und breit von etwas vorgeschwärmt, was sich Dumplings nennt- und jetzt verstehe ich auch, warum. Dumplings sind für die Chinesen im Grunde genommen das, was für uns Maultauschen und für die Italiener Ravioli sind: gefüllte Teigtaschen. Sie haben aber eine mega schöne und außergewöhnliche Form, und weil ich echt schlecht darin bin, Essen zu beschreiben, hier einfach mal ein Bild davon:

dumplings

 

In diesen typischen Holztöpfen werden die Dumplings gedämpft und serviert. Gefüllt sind sie mit Schweine- oder Garnelenfleisch, sowie Ingwer, Kohl oder Pilzen. Vegetarier können Dumplings also genauso genießen wie Fleischesser. Zu den Dumplings gibt es viele verschiedene Köstlichkeiten. Das mag ich am chinesischen Essen so- dass man zusammensitzt, mit ganz vielen Schüsseln auf dem Tisch, und sich einfach zusammenstellt, was man essen will. Alles wird geteilt und die Beilagen sind meistens so lecker, dass man direkt auch ohne „Hauptgericht“ satt werden würde.

dumplings essen

Zum Nachtisch werden auch süße Variationen angeboten: in unserem Fall in Kokosmilch schwimmende Dumplings, die mit süßen Bohnen gefüllt sind. Himmel !!!!

süße dumplingsWir waren in einer von vielen Dumplings-ketten, die es weltweit gibt. An den Namen kann ich mich leider nicht mehr erinnern (beziehungsweise ich wusste circa eine Sekunde wie man ihn ausspricht), aber keine Sorge: man muss nur einen Schritt in Shanghais Zentrum machen und findet schon gefühlt 20 Dumplingsrestaurants. Zur Mittagszeit stehen die Menschen auf offener Straße Schlange um an die Köstlichkeiten zu gelangen!

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Vielleicht an dieser Stelle noch ein paar Worte zum Essen generell. Dumplings sind nur eins von vielen vielen Dingen, die ich in meiner Zeit in China probiert und lieben gelernt habe. Das war von Anfang an mein Vorsatz: alles (vegetarische) probieren, was mir angeboten wird. Obwohl ich zuhause eigentlich immer eher speziell war was neue Gerichte anging, habe ich es durchgezogen, und ich habe es keine Sekunde bereut! Ich finde die kulinarische Erfahrung ist mindestens so viel Wert wie der Rest der Reise! Krank geworden bin ich trotzdem- wie 80 Prozent aller Deutscher, die in den asiatischen Raum reisen früher oder später Magenprobleme bekommen. Aber auch wenn ich einen Tag flach lag: ich würde es wieder tun!

Gebt mir Dumplings!
Ich raste auuus!!!!

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6. Der Bund

Der Bund ist eine Uferpromenade am Fluss, der Pudong vom Rest von Shanghai trennt. Man kann ihn entlang schlendern und die imposanten Gebäude von Pudong auf der anderen Flussseite bewundern, die ihr ja dank Punkt 1 schon kennt.

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DSCN1715Auf der Uferpromenade ist immer einiges los. Wir wurden auch gewarnt, dass hier viele Taschendiebe unterwegs sind- in Shanghai übrigens wirklich eine Seltenheit. Wir haben also gut aufgepasst, aber das einzige was passiert ist, ist dass mich ein Chinese angesprochen hat, ob wir ein Selfie machen können. Ich war wegen der Taschendiebsache erstmal total verwirrt und zurückhaltend, aber als ich kapiert habe, dass mein Handy eher nicht sein Ziel ist, fand ich die Aktion cool. Habe ich schon mal gesagt dass ich Chinesen liebe? 😀

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Bemerkenswert ist auch, dass die Uferpromenade sehr geprägt von den britischen Kolonnialzeiten ist. Ich habe mich fast gefühlt wie 2014 in London – und ich liebe diesen Baustil!!

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Am Bund ereignete sich übrigens auch die tragische Massenpanik am chinesischen Silvester. Es war ein sehr komisches Gefühl, genau da zu stehen, wo vor noch gar nicht all zu lange Zeit so viele Menschen gestorben sind. Als wir am Bund standen ging es mir schon überhaupt nicht gut (magenbedingt) aber solche Dinge rücken anstandslos in den Hintergrund, wenn einem klar wird, wie viele schreckliche Ereignisse Tag für Tag passieren- und das an einem Tag, der für die Chinesen eigentlich ein Neuanfang hätte symbolisieren sollen.

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Der Bund ist ein Besuch wert- egal ob tagsüber oder abends. Morgens, sagen die Shanghai-Experten, ist das Licht am besten. Das nutzen auch viele Fotografen. Tagsüber gibt es leider oft Probleme, weil der Smog und die Menschenmassen die Schönheit der Uferpromenade verdecken. Dafür kommt abends umso besser das schillernde, funky Shanghai zur Geltung, in das ich mich so sehr verliebt habe!

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7. Shoppen gehen

Das ist ein absolutes Muss in Shanghai- so viel ist ja wohl klar 😉 Es gibt so viele Shopping roads und Malls in Shanghai, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll!

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Uns hat besonders gut gefallen, dass man in Shanghai viele Läden findet, die es bei uns nicht oder nur in Großstädten gibt. Beispielsweise Old Navy aus San Francisco, oder „Monkey“, eine Tochterfirma von H&M, die es in Deutschland überhaupt nicht gibt. Die Mall, in der wir uns einen ganzen Tag lang rumgetrieben haben, heißt „Crystal Galleria“ und ist verhältnismäßig klein. Fanden wir ganz und gar nicht! Die Crystal Galleria hat 4 Stöcke und gefühlt 10 Rolltreppen und ist ewig breit!

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Das einzige, was dem Shoppen ein bisschen im Weg steht, ist natürlich die Währung. Euro ist nicht 🙂 Wir hatten das Glück, dass wir von unserem Onkel Taschengeld bekommen haben, und ich war froh, dass sich meine Cousine mit der Umrechnung besser auskennt als ich. Am Anfang war es echt komisch, ein Top für 100 in der Hand zu haben- 100  RnB eben.

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8. Maglev fahren

Der Tag, an dem wir von Xingping zurück nach Shanghai gereist sind, war doppelt aufregend. Erstens bin ich fast gestorben vor Angst, weil der Flug von Guilin nach Pudong mal wieder die eine oder andere Turbulenz bereithielt (hate iiiit!) und zweitens habe ich eine ganz neue Erfahrung gemacht: ich bin Maglev gefahren. Die Maglev wird auch „Shanghai Transrapid“ genannt, und macht ihrem Namen alle Ehre. Es handelt sich um eine Magnetschwebebahn, die ähnliche Zwecke hat wie die gängige S- oder U-Bahn. Der Unterschied: die Geschwindigkeit. Denn die Maglev beschleunigt auf bis zu 430 km/h!

Für eine 30 Kilometer lange Strecke braucht die Maglev 7 Minuten und 18 Sekunden!

*dieser Moment in dem du dir wünschst, dass die Maglev dein Schulbus ist, weil du dann einfach mal eine Stunde länger schlafen kannst*

Bei unserer Fahrt ist die Maglev nur auf 300 km/h beschleunigt, aber das hat mir schon gereicht, es war total krass! Sie hat sich richtig schräg gelegt und die Häuser und Gärten sind nur so an  uns vorbeigezogen. Immer schön ist es, wenn eine andere Maglev an einem vorbei fährt, den Krach könnt ihr euch kaum vorstellen. Bei der Maglev-Fahrt wurde ich dezent an meine Lieblingsbeschäftigung das Fliegen erinnert, weil der Beschleunigungsvorgang total ähnlich ist, aber es hat wahnsinnig Spaß gemacht und ist auf jeden Fall eine Fahrt wert!

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9. Ein Mittag in Tianzifang

Kleiner Tipp vorweg: macht das ja nicht an eurem letzten Tag in Shanghai (denn ihr werdet euch so sehr in dieses Viertel verlieben dass ihr einfach nicht abreisen wollt).

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Tianzifang ist ein Künstlerviertel in dem es alles gibt: Boutiquen, Cafés, Restaurantes, Ateliers und und und. Es ist ein Ort, an dem man sich einfach nur treiben lassen kann, man wandert durch die schmalen Sträßchen, bleibt hier und da kurz stehen und bewundert die Kunstwerke der Menschen. Unser letzter Tag war auch der sonnigste, und wir sind in einem Café unter freiem Himmel gesessen und haben die Atmosphäre genossen. Besser geht es nicht!

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10. Nachts ueber Shanghai fliegen

Oder nicht, oder doch….ich weiß auch nicht. Der Moment, in dem das Flugzeug abgehoben hat und die Lichter von Shanghai unter uns immer kleiner und verschwommener wurden, war der wohl intenivste der ganzen Reise. Es ist hart, eine Stadt im Auto zu verlassen, aber das ist kein Vergleich zu dem was in dir vorgeht, wenn du mit dem Flugzeug abhebst und die  Entfernung mit jeder Sekunde größer wird. In diesen Minuten habe ich alles gefühlt: Traurigkeit, Verwirrung, Freude, Glück, Dankbarkeit, Verzweiflung, Sehnsucht. Gepaart mit „Jour 1“ von Louane, dem Lied, das meine ganze China-Reise geprägt hat, war es eine ganze Explosion an Gefühlen, die sich da in mir ereignet hat. Aber wenn ich zurückdenke, will ich dieses Gefühl nicht missen, und deswegen ist es der 10. Punkt auf einer viel zu lang und ausführlich gewordennen Liste über das größte Abenteuer meines Lebens.

Vielleicht konntet ihr ein paar Punkte brauchen, vielleicht auch nicht. Egal wie ihr Shanghai letztendlich erlebt, ich wünsche euch, dass euch diese wunderbare Stadt genauso inspiriert, bezaubert, aufrüttelt und prägt, wie sie es bei mir getan hat. Der Teil meiner Familie, der dort 4 Jahre gelebt hat, ist gestern nach Hause geflogen. Für mich gibt es in Shanghai jetzt überhaupt keinen Bezug mehr – abgesehen von einer alten Schülerfahrkarte, die ich in Pudong am Flughafen verloren habe. Was bleibt sind Erinnerungen, die ich durch Bilder und meine Reisetagebucheinträge auf diesem Blog versuche, lebendig zu halten.

Und vielleicht, ja vielleicht, werde ich eines Tages wiederkommen, in die Stadt, die mir gezeigt hat, wie man sich in der Ferne zuhause fühlen kann.

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Mein Name ist Tabitha Anna und ich bin 24 Jahre alt. Ich komme aus dem Süden von Baden-Württemberg und liebe es, zu lesen, zu schreiben und zu reisen. Seit Oktober 2019 studiere ich deutsche und italienische Sprach- und Literaturwissenschaft in Freiburg im Breisgau.